Was das auf nationaler und internationaler Ebene bedeutet, können wir ja gerade im Krieg in der Nachbarschaft sehen. Allerdings ist das kein spezifisches Problem von „denen da-oben“, so etwas lässt sich auch auf kommunaler Ebene beobachten.
Ein modernes Schwimmbad…
wäre ein großartiges Symbol für die Zukunft der Stadt. Deshalb wurden am 27. Januar 2022 in der Stadtverordnetenversammlung Braunfels einstimmig Planungskosten für das Freibad bewilligt. Entscheidungsgrundlage ist u.a. ein Gutachten „Modernisierung Freibad Braunfels“, erstellt im September 2021 von einem Ingenieurbüro.
Tempus fugit
Dabei werden auch Maßnahmen zur Energieeinsparung betrachtet. Dumm nur, wenn sich die Energiepreise seit Erstellen des Gutachtens geändert haben. Im Gutachten wird mit 4,75 ct/kWh (zzgl. MwSt.) kalkuliert. Auch am Tag der Sitzung, Ende Januar 2022, hatte dieser Preis bereits nichts mehr mit der Realität zu tun, die lag eher beim dreifachen Preis. So werden Maßnahmen, die im Gutachten als unwirtschaftlich eingestuft werden, auf einmal wirtschaftlich interessant, z.B. eine Beckenabdeckung.
Dieser Effekt hat sich durch den Krieg noch verstärkt. Gut, im Nachhinein ist man immer schlauer. Zwei Tatsachen zu diesem „Gutachten“ bleiben:
- Jeder hätte erkennen können, dass Empfehlungen zur Energieeffizienz auf einer falschen Kalkulationsgrundlage beruhen.
- Das „Gutachten“ strotzt nur so von Fehlern, z.B. werden oft Leistung und Energie verwechselt. Es zeugt weder von Kompetenz noch von Sorgfalt. Wer so ein Gutachten abnimmt und von Steuergeldern bezahlt, dem fehlt es ebenfalls an Sorgfalt und Kompetenz.
Bleibt zu hoffen, dass die bewilligten Planungskosten nicht an das gleiche Ingenieurbüro gehen, das das Gutachten verfasst hat.
Fazit
Man sollte Durchlesen worüber man abstimmt. Und vielleicht dagegen stimmen, wenn die Realität es gebietet.