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Klimawandel

Ein Hunderter mehr im Monat für ’ne warme Hütte?

Die Gaspreise sind in den letzten Monaten stark gestiegen, da wollte ich einmal nachsehen, wie sich das bei mir ausgewirkt hätte. Ja, „hätte“, da ich im Sommer, als die Preise noch moderat waren, den Gasversorger gewechselt habe.

Fakten: Unser Jahresverbrauch lag in den letzten 5 Jahren, je nachdem wie kalt der Winter war, zwischen 27.000 und 32.000 kWh, dafür haben wir zwischen 1.200 und 1.600 € bezahlt. Zuletzt 4,97 ct/kWh ohne das eine Grundgebühr fällig war. Der monatlich Abschlag betrug 95 €.

Seit dem 1. Oktober zahlen wir ca. 5,50 ct/kWh, Bonus und Grundgebühr eingerechnet auf 28.000 kWh/a.

Nachkalkuliert: Um einmal zu sehen, ob die mediale Aufregung über hohe Gaspreise wirklich einen Effekt hat, hab ich bei unserem ehemaligem Gasversorger nachgeschaut, wie teuer es denn jetzt wäre. Ergebnis: 2615,20 € im Jahr, monatlicher Abschlag 217,93 €. Der Gaspreis beträgt dort 9,34 ct/kWh.

Update 13.10.2021, Preise meines ehemaligen Versorgers: 3480,40 €/Jahr, 290,03 € monatlicher Abschlag, 12,43 ct/kWh. Vielleicht sollte ich die Überschrift das Artikels ändern in "Zwei Hunderter mehr..."?

Erstaunlich: Mein neuer Gasversorger (ein Großkonzern) meldet lapidar: „Leider können wir Ihnen derzeit keine Erdgas-Produkte anbieten.“

Beim Preisvergleich auf einer der bekannten Plattformen kommt übrigens die Grundversorgung als günstigste Variante heraus. Ich glaube, so etwas gab es noch nie.

Konsequenz: Braunkohlebrikett kosten 20 ct/kg, das ergibt 3,78 ct/kWh (bei 5,3 kWh/kg). Sie sind befreit von der CO2-Abgabe und bieten sich an, um im Ofen ordentlich zuzuheizen. So richtig gut fürs Weltklima sind sie natürlich nicht. Scheint aber politisch so gewollt zu sein – zurück zum Kohleofen, hatte meine Oma schon.